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Panorama Corona-Pandemie

Experten sagen „fast normalen Sommer“ voraus

Merkel und Scholz koppeln Lockerungen an Schnelltests

Finanzminister Scholz hofft auf Normalität im Sommer, und zusammen mit Kanzlerin Merkel wird über eine Öffnungsstrategie in Kombination mit Schnelltests nachgedacht. Mit ihnen könnten bereits im März Öffnungsschritte eingeleitet werden.

Quelle: WELT

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In Deutschland sorgen sich Regierung und RKI um die Verbreitung von Virusmutationen. Einige Forscher sehen aber ausgerechnet im Auftreten der Varianten einen Grund zur Hoffnung. Auch die WHO ist optimistisch.

Auf globaler Ebene sinkt die Zahl der Corona-Neuinfektionen. Experten in Deutschland mahnen zur Vorsicht und warnen vor einer weiteren Welle, die durch die Virusmutationen ausgelöst werden könnte. Andere Wissenschaftler geben einen weitaus optimistischeren Ausblick.

Der WHO-Regionaldirektor für Europa, Hans Henri Kluge, sagte im dänischen öffentlich-rechtlichen Rundfunk, die schlimmsten Szenarien seien bereits vorbei und die Corona-Pandemie werde in wenigen Monaten überstanden sein. Zwar werde es weiterhin ein Virus geben, „aber ich glaube nicht, dass Einschränkungen nötig sein werden“.

Und auch WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus erklärte in einer Rede Anfang der Woche, die Zahl der wöchentlichen Neuinfektionen sinke, global betrachtet, seit sechs Wochen, die Zahl der Todesfälle ebenfalls seit drei Wochen. Darin und in der Impfkampagne sehe er „Zeichen der Hoffnung“.

Auch deutsche Experten äußerten sich optimistisch. So zitiert das Magazin „Focus“ unter anderen Heiner Fangerau, den Direktor des Instituts für Medizingeschichte der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Basierend auf den Erfahrungen aus vergangenen Pandemien, etwa der Spanischen Grippe, gibt er an: „Ich rechne damit, dass die Corona-Pandemie ähnlich verlaufen wird.“

Tatsächlich hatten einige vergangene Pandemien einen ähnlichen Verlauf, etwa die Influenza-Pandemien mit der Asiatischen Grippe (1957) oder der Hongkong-Grippe. In beiden Fällen gab es eine erste Welle, eine zweite wesentlich stärkere Welle, und dann klang die Pandemie mit der dritten Welle ab.

Diese Parallelen zeigten sich auch bei der Spanische Grippe, die 1918, gegen Ende des Ersten Weltkriegs, auftrat. Auch diese Pandemie endete nach drei Wellen. Damals infizierten sich rund 500 Millionen Menschen, zwischen 20 und 50 Millionen von ihnen starben.

Forscher schlussfolgern daraus: Mit dem Auftreten von Mutationen wird das Ende einer Pandemie eingeleitet. In einer neuen Studie, die im Fachmagazin „Science“ erschienen ist, prognostizieren amerikanische Wissenschaftler einen Wandel. Sie gehen davon aus, dass sich das Coronavirus künftig nur noch lokal verbreiten wird. Aus der Pandemie würde damit eine Epidemie. Dazu werde auch die globale Impfkampagne beitragen.

Der Virologe Friedemann Weber von der Universität Gießen gab im „Focus“ ebenfalls einen optimistischen Ausblick: „Schon das Frühjahr 2021 sollte spürbar unbeschwerter sein, der Sommer schon fast wieder normal und der Herbst so gut wie normal.“

Damit das auch wirklich eintreten kann, forderte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus kürzlich auf Twitter zum Durchhalten auf: „Jetzt müssen wir den positiven Trend verstetigen. Das Feuer ist noch nicht aus, und wenn wir es nicht weiter bekämpfen, kommt es lodernd zurück.“

mada

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