Putin redet sich in Rage :
Macrons ungläubiges Staunen

Von Michaela Wiegel, Paris
Lesezeit: 5 Min.
Der französische Präsident Emmanuel Macron bei seiner Ankunft im Kreml am 7. Februar
Von Putins Kraftausdrücken bleibt er unbeeindruckt: Wie der französische Präsident Emmanuel Macron Europa und Russland zurück an den Verhandlungstisch gebracht hat.

Wie ein Schatten des Kalten Krieges hat ein Wort Präsident Emmanuel Macrons Reisediplomatie zur Ukraine-Krise begleitet: Finnlandisierung. Vor den mitreisenden Journalisten im Präsidenten-Airbus vermied es Macron tunlichst, den Begriff auch nur auszusprechen, steht er doch in scharfem Gegensatz zur Politik der offenen Tür der NATO. Das hinderte das zur Springer-Gruppe zählende News­outlet „Politico“ nicht daran, zu melden, Macron strebe eine Finnlandisierung der Ukraine an. Gemeint ist eine strikte Neutralität, wie sie Finnland davor bewahrte, von Stalins Sowjetunion einverleibt zu werden. Auf das mediale Störfeuer bei seinem Besuch in Kiew reagierte Macron prompt: „Ich habe diesen Begriff nie verwendet.“ Er rate davon ab.

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