Gesellschaft

"PCR-Test weist keine Infektion nach" – Immunologe Stadler erneuert Kritik nach COVID-19-Genesung

Beda Stadler ist ein renommierter Immunologe aus der Schweiz, der seit etwa einem Jahr deutlich die offizielle Corona-Politik kritisiert. Das setzt er nach überstandener schwerer Krankheit – einschließlich COVID-19 – in Interviews und Beiträgen fort. Dabei geht er auch mit Wissenschaftlern hart ins Gericht.
"PCR-Test weist keine Infektion nach" – Immunologe Stadler erneuert Kritik nach COVID-19-GenesungQuelle: www.globallookpress.com © Boris Roessler/dpa

von Tilo Gräser

Der Schweizer Immunologe Beda Stadler wünscht sich für den aktuellen Umgang mit dem Virus SARS-CoV-2 "eine rationalere Ebene". Im "Sommertalk" der Zeitung Tagblatt in St. Gallen sowie des Senders TeleZüri sagte er Mitte August:

"Ich kenne Leute, die sich nicht impfen lassen – nicht, weil sie Impfgegner sind, sondern, weil sie wahnsinnig verunsichert sind."

Ursache dafür sei, dass es zu sehr ums Glauben gehe, was viele verunsichere.

Stadler kritisiert seit mehr als einem Jahr deutlich die Corona-Politik in der Schweiz, nachdem er anfangs – wie viele – vor dem Virus SARS-CoV-2 pauschal warnte. Im Juni 2020 forderte er bereits unter anderem, dass sich "einige Panikmacher" bei der Bevölkerung entschuldigen sollten. Er zog bereits am 10. Juni 2020 in der Weltwoche eine "schonungslose Bilanz" und erklärte "Warum alle falsch lagen". Darin gestand er ein:

"Ich könnte mich selber ohrfeigen, weil ich das Virus SARS-CoV-2 viel zu lange mit Panik im Nacken betrachtet habe."

"Wäre typisches Corona-Opfer gewesen"

Aktuell sagt er von sich, er sei "heute sogar noch ein größerer Kritiker" – obwohl bei ihm im Zusammenhang mit zwei schweren Hirnoperationen COVID-19 diagnostiziert wurde. Laut den Ärzten hat er sich im Krankenhaus angesteckt. Stadler überstand im Frühjahr 2021 neben den Operationen auch ein wochenlanges künstliches Koma. Er fühlt sich heute wieder gesund, wie er im Tagblatt-"Sommertalk" sagte.

"Wenn ich gestorben wäre, wäre ich das typische Corona-Opfer gewesen", ist er sich sicher. Nach seiner Genesung will der Immunologe gerade älteren Menschen Mut machen, dass COVID-19 nicht mit dem Tod enden muss. Er ärgert sich über die Schlagzeilen, nach denen 15 Prozent der über 85-Jährigen als sogenannte Hochrisikopatienten in der Schweiz im Zusammenhang mit der laut Weltgesundheitsorganisation WHO vom Virus SARS-CoV-2 ausgelösten Pandemie starben. Besser wäre gewesen zu sagen, "85 Prozent überleben trotzdem."

Stadler bezeichnete sich schon zuvor als den typischen Risiko-Patienten: Er ist über 70, übergewichtig, weil er gern isst, und raucht auch noch. "Ich bin totaler Risiko-Patient gewesen", sagte er im August-Interview. Heute sei es ihm umso wichtiger, jeden Tag zu genießen, erklärte er seiner Gesprächspartnerin vom Tagblatt.

"Maske ist nur selten sinnvoll"

Der Immunologe und Mikrobiologe wundert sich, wenn er beispielsweise in der Schweizer Hauptstadt Bern im Freien Menschen mit Maske sieht. „Das ist traurig“, kommentierte er das. Laut Umfragen würden 60 Prozent der Schweizer Bürger freiwillig weiter Mund und Nase bedecken. "Da ist die Kommunikation völlig aus dem Ruder gelaufen", meint Stadler dazu. Er sieht das als Folge der unklaren und verunsichernden Corona-Politik, die sich nicht darauf konzentriere, die Risikogruppen zu schützen.

Er hält eine Maske nur dann für sinnvoll, wenn sich Menschen in engen Räumen sehr nahekommen, ist aber gegen die generelle Tragepflicht. Das begründete er im Interview damit, dass chirurgische Masken in Krankenhäusern verhindern sollen, dass Körperpartikel wie Hautschuppen oder Haare von Medizinern bei Operationen in offene Wunden von Patienten gelangen. Sie würden kaum zum Selbstschutz taugen und seien im Freien völlig sinnlos, betonte Stadler.

Er sei bei einer Zugfahrt – allein in einem großen Abteil der 1. Klasse sitzend – aufgefordert worden, eine Maske zu tragen. "Nur weil irgendein Bürokrat sich solch einen Unsinn ausgedacht hat", empört er sich im Gespräch. Ebenso wendet er sich gegen "dumme Aussagen", wonach symptomlose Patienten ansteckend seien. Stadler hat sich nach seinen Worten auch darüber "wahnsinnig aufgeregt", dass es in der Schweiz seit mehr als einem Jahr anscheinend so viele "Virologen" gäbe.

"PCR-Test weist keine Infektion nach"

Von all denen hätte er vorher nichts gehört. Er selbst war bis zu Emeritierung unter anderem Professor für Immunologie an der Universität Bern. Dagegen seien seine Fachkollegen ebenso wie Epidemiologen kaum zu Wort gekommen. Er kritisiert außerdem, dass weiterhin nicht über die Rolle des PCR-Tests diskutiert wird. Dieser gilt manchen Virologen wie Sandra Ciesek vom Universitätsklinikum Frankfurt am Main als angeblicher "Goldstandard" im Vorgehen gegen COVID-19. Stadler widerspricht dieser Ansicht deutlich:

"Das ist ein wunderbarer Test für gewisse Fragestellungen, aber es ist nicht ein Test, um Infektionen nachzuweisen."

Er sage nichts darüber aus, ob jemand krank ist, stellt der Immunologe klar. Hätte jemand in einer Prüfung bei ihm das Gegenteil behauptet, wäre er durchgefallen und heute kein Mediziner, so der emeritierte Professor. Sein Wunsch sei vielmehr: 

"Ich möchte, dass wir wieder mehr zurück zu einer rationalen, säkularen Gesellschaft kommen."

Stadler fühlt sich an "superreligiöse Zeiten" erinnert, in denen nur der Glaube zählt. "Corona hat leider wahnsinnig viel Glauben produziert und die Leute verunsichert." Im Tagblatt-"Sommertalk" kündigt er an, sich weiter einmischen zu wollen, weil ihm als Wissenschaftler wichtig sei, dass nicht gelogen wird. "Die Lügner habe ich immer verachtet."

"Wissenschaft als Glaubensfrage"

Ähnlich äußert sich Stadler in einem Beitrag in der aktuellen Ausgabe der Schweizer Weltwoche (19. August 2021). Darin plädiert er aber ebenso dafür, sich gegen COVID-19 impfen zu lassen, da bisher "noch jede Geißel der Menschheit, gegen die eine Impfung entwickelt wurde, besiegt worden" sei. Dabei geht er aber nicht auf die weiterhin bestehenden Unsicherheiten zu den Stoffen, die gegen das Coronavirus injiziert werden, ein – auch nicht darauf, dass diese bis heute keine reguläre Zulassung haben.

"Trotzdem sollten wir nüchtern bleiben und aus der Wissenschaft keine Glaubensfrage machen", fügt er hinzu. "Es gibt in der Biologie nämlich keine 100 Prozent." Stadler wendet sich aber dagegen, alle Bevölkerungsgruppen per Pflicht zu impfen. Die Pandemie habe gezeigt, dass das Virus für Kinder kein Problem darstelle.

Er fordert in der Weltwoche, statt des PCR-Tests "einen aussagekräftigen Antikörpertest" zu entwickeln und einzusetzen, der Auskunft über die Immunität geben könne. "Das wäre vernünftiger und billiger gewesen als die PCR-Testung, die außer Panik nichts gebracht hat." Der Immunologe kritisiert in dem Zusammenhang deutlich die Medien:

"Chefredaktionen von Schweizer Medien sollten jeden Mitarbeiter, der bei einem positiven PCR-Test von Infektion redet, eine Woche in unbezahlten Urlaub schicken, um immunologische Bildungslücken zu schließen."

Er schreibt auch: "Wer immun ist, kann PCR-positiv sein, während er das Virus bekämpft, ist aber nicht gefährdet." Einen Bildungsurlaub empfiehlt er auch für jene, "die behaupten, dass symptomlose Kranke andere Menschen anstecken. Falls wir 'symptomlose Krankheiten' als medizinische Definition zulassen, wird unser Gesundheitssystem rasch an seine Grenzen kommen".

"Kein neues Virus"

Stadler macht zudem nicht vor Virologen und Epidemiologen halt, die SARS-CoV-2 als "neues Virus" bezeichnen, gegen das es keine Immunität gebe. Diesen Experten müsste der Lehrauftrag entzogen werden, so der Immunologe. Er erinnert daran, dass "schließlich SARS-CoV-2 mit einem Antikörper gegen SARS-CoV-1 nachgewiesen" worden sei. In Zukunft solle wieder Wissenschaft betrieben werden, statt in Kristallkugeln zu schauen.

"Im Normalfall ist man gegen einen pathogenen Keim besser geschützt, wenn man die Krankheit durchgemacht hat, als wenn man bloß geimpft ist", schreibt Stadler. Während er dennoch für Vertrauen in die Impfung gegen COVID-19 wirbt – was aber nicht durch eine Maskenpflicht für Geimpfte torpediert werden dürfe –, kritisieren andere Mediziner seine Sicht in Kommentaren zu seinem Weltwoche-Beitrag online.

So fordert der Arzt Thomas Binder den Immunologen auf, sich "mit der Realität der unnötigen, unwirksamen, unsicheren mRNA-Injektionen gegen SARS-CoV-2" zu beschäftigen. Binder gehört zu einer großen Gruppe Schweizer Mediziner rund Wissenschaftler, die sich für "für eine ehrliche Wissenschaft und für transparente Information" einsetzen.

Sie fordern "wissenschaftliche und medizinische Verhältnismäßigkeit und Wahrheit". Sie sprechen sich außerdem für "einen sofortigen Stopp der unsicheren Impfstoffe" aus, "da sie aufgrund aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse unsicher, unwirksam und unnötig sind".

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