Loderer: "Wollen junge Persönlichkeiten, die Stärke ausstrahlen"

Nach zehn Tagen in Portugal kehrte Trainerin Sabine Loderer mit der U 16-Juniorinnen-Nationalmannschaft vom UEFA Development Tournament zurück. Im Gepäck: ein 2:0 gegen England und ein 0:2 gegen die Gastgeberinnen. Im Interview mit DFB.de spricht Sabine Loderer über die beiden Länderspiele und die Entwicklung ihrer jungen Spielerinnen.

DFB.de: Frau Loderer, welches Fazit ziehen Sie nach dem UEFA Development Tournament?

Sabine Loderer: Es heißt zwar Development Tournament, aber für uns haben wir es nicht als Turnier, sondern als Entwicklungsspiele definiert. Bei einem Turnier steht in allererster Linie das Streben dahinter, dass man Erster werden will. Für uns war es wichtig, viele Eindrücke zu sammeln, die Spielerinnen in neuen Situationen gegen Topspielerinnen und unter hohem Druck zu sehen. Wir haben sie in neue Rollen reingeworfen und auch die Startelf in den beiden Spielen variiert. Die Spiele waren für uns zwei richtig gute Gradmesser, in denen wir über weite Phasen gezeigt haben, wie toll wir Fußball spielen können, aber auch aufgezeigt bekommen haben, wo noch Luft nach oben ist. Potenziale haben wir zum Beispiel noch in Sachen Kaltschnäuzigkeit und darin, unter Stress Klarheit in unseren Aktionen zu bewahren.

DFB.de: Welche Unterschiede waren in den Spielen zu erkennen?

Loderer: Die Portugiesinnen haben einen sehr frechen Fußball gespielt, nicht nur am Ball. Die Engländerinnen waren sehr athletisch und haben vor allem in der ersten Halbzeit sehr griffig kombiniert. Während die Engländerinnen gegen uns bereits das zweite Turnierspiel hatten, war es für uns das Auftaktländerspiel 2022. Das hat man vor allem am Anfang gemerkt, als wir etwas Zeit gebraucht haben, um ins Spiel reinzukommen. In der zweiten Halbzeit haben wir ein anderes Gesicht gezeigt und viel souveräner aufgespielt. Während die Engländerinnen in der ersten Halbzeit überlegen waren, haben wir die zweite Halbzeit dominiert und das Spiel dann auch mit einer gehörigen Portion Überzeugung mit 2:0 für uns entscheiden können. Es war eine wertvolle Erfahrung in einem Spiel, in dem wir über eine zunehmende Klarheit in den Aktionen und Umsetzung der Spielidee die Überhand gewonnen haben und uns mit einem Sieg belohnen konnten.

DFB.de: Und gegen Portugal?

Loderer: Gegen die Portugiesinnen war es anders. Die hatten sehr gute, flinke Füße und waren rotzfrech sowohl in Ballbesitz als auch in Defensivduellen. Trotzdem konnten wir in der ersten Halbzeit unser Spiel durchziehen. Wir haben auch ein Tor erzielt, das uns dann leider aberkannt wurde. In der zweiten Halbzeit haben wir viel gewechselt, dadurch ging der Spielfluss etwas verloren. Die Spielerinnen haben es aber alle ordentlich gemacht, sich maximal reingehauen und absoluten Willen gezeigt. In beiden Spielen konnten wir zeigen, wo unsere Stärken liegen - uns wurde aber auch aufgezeigt, wo wir uns noch verbessern müssen. Die Zeit in Portugal war alles in allem eine richtig gute und wichtige Erfahrung für das gesamte Team.

DFB.de: Für ein paar Ihrer U 16-Spielerinnen war es die zweite Maßnahme mit Länderspielen. Welche Schritte haben Sie beobachtet?

Loderer: Die Spielerinnen, die bereits ihr drittes und viertes Länderspiel absolviert haben, sind die Partien mit einer ganz anderen Souveränität angegangen und hatten am Anfang nicht die große Nervosität wie vor der Premiere in Dänemark. Es waren für uns am Spielfeldrand richtige Gänsehautmomente, als die Mädels voller Stolz unsere Hymne gesungen haben. Man merkt mit jedem zusätzlichen Tag in der Zusammenarbeit mit der Mannschaft, dass sie die Dinge, die wir fordern, immer besser umsetzen, weil unsere Spielidee und -prinzipien immer mehr fruchten.

DFB.de: Die letzten beiden Länderspiele waren unter das Motto "Keep it simple" gestellt. Gab es auch bei dieser Maßnahme ein Motto?

Loderer: "Keep it simple", also das Spiel einfach zu halten, steht für uns immer an oberster Stelle, weil wir das Spiel in diesem Altersbereich nicht als komplexes Konstrukt aufrollen wollen. In beiden Spielen haben wir uns offensiv wie defensiv wenige und simple To-Dos vorgenommen, an denen sich die Spielerinnen orientieren konnten.

DFB.de: Was haben Sie aus der Länderspielreise mitgenommen?

Loderer: Auch wenn wir eine Niederlage einfahren mussten, haben die Spielerinnen grundsätzlich einen großen Schritt dahingehend gemacht, wie sie Drucksituationen annehmen. Wir haben einen sehr guten Teamspirit, den man beispielweise auch im letzten Spiel gesehen hat. Als wir vor dem 0:1 nicht ganz clever verteidigt haben, sind die Spielerinnen nach dem Gegentreffer sofort aufeinander zugegangen und haben sich Mut zugesprochen. Das ist auch der Anspruch, den wir an die Spielerinnen haben: dass sie den Kopf vor allem auch in solchen Momenten oben behalten und das Trikot mit Stolz tragen. Wir wollen junge Persönlichkeiten haben, die einfach auch eine gewisse Stärke und Selbstbewusstsein ausstrahlen. Das haben die Mädels in beiden Spielen richtig gut umgesetzt.

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Nach zehn Tagen in Portugal kehrte Trainerin Sabine Loderer mit der U 16-Juniorinnen-Nationalmannschaft vom UEFA Development Tournament zurück. Im Gepäck: ein 2:0 gegen England und ein 0:2 gegen die Gastgeberinnen. Im Interview mit DFB.de spricht Sabine Loderer über die beiden Länderspiele und die Entwicklung ihrer jungen Spielerinnen.

DFB.de: Frau Loderer, welches Fazit ziehen Sie nach dem UEFA Development Tournament?

Sabine Loderer: Es heißt zwar Development Tournament, aber für uns haben wir es nicht als Turnier, sondern als Entwicklungsspiele definiert. Bei einem Turnier steht in allererster Linie das Streben dahinter, dass man Erster werden will. Für uns war es wichtig, viele Eindrücke zu sammeln, die Spielerinnen in neuen Situationen gegen Topspielerinnen und unter hohem Druck zu sehen. Wir haben sie in neue Rollen reingeworfen und auch die Startelf in den beiden Spielen variiert. Die Spiele waren für uns zwei richtig gute Gradmesser, in denen wir über weite Phasen gezeigt haben, wie toll wir Fußball spielen können, aber auch aufgezeigt bekommen haben, wo noch Luft nach oben ist. Potenziale haben wir zum Beispiel noch in Sachen Kaltschnäuzigkeit und darin, unter Stress Klarheit in unseren Aktionen zu bewahren.

DFB.de: Welche Unterschiede waren in den Spielen zu erkennen?

Loderer: Die Portugiesinnen haben einen sehr frechen Fußball gespielt, nicht nur am Ball. Die Engländerinnen waren sehr athletisch und haben vor allem in der ersten Halbzeit sehr griffig kombiniert. Während die Engländerinnen gegen uns bereits das zweite Turnierspiel hatten, war es für uns das Auftaktländerspiel 2022. Das hat man vor allem am Anfang gemerkt, als wir etwas Zeit gebraucht haben, um ins Spiel reinzukommen. In der zweiten Halbzeit haben wir ein anderes Gesicht gezeigt und viel souveräner aufgespielt. Während die Engländerinnen in der ersten Halbzeit überlegen waren, haben wir die zweite Halbzeit dominiert und das Spiel dann auch mit einer gehörigen Portion Überzeugung mit 2:0 für uns entscheiden können. Es war eine wertvolle Erfahrung in einem Spiel, in dem wir über eine zunehmende Klarheit in den Aktionen und Umsetzung der Spielidee die Überhand gewonnen haben und uns mit einem Sieg belohnen konnten.

DFB.de: Und gegen Portugal?

Loderer: Gegen die Portugiesinnen war es anders. Die hatten sehr gute, flinke Füße und waren rotzfrech sowohl in Ballbesitz als auch in Defensivduellen. Trotzdem konnten wir in der ersten Halbzeit unser Spiel durchziehen. Wir haben auch ein Tor erzielt, das uns dann leider aberkannt wurde. In der zweiten Halbzeit haben wir viel gewechselt, dadurch ging der Spielfluss etwas verloren. Die Spielerinnen haben es aber alle ordentlich gemacht, sich maximal reingehauen und absoluten Willen gezeigt. In beiden Spielen konnten wir zeigen, wo unsere Stärken liegen - uns wurde aber auch aufgezeigt, wo wir uns noch verbessern müssen. Die Zeit in Portugal war alles in allem eine richtig gute und wichtige Erfahrung für das gesamte Team.

DFB.de: Für ein paar Ihrer U 16-Spielerinnen war es die zweite Maßnahme mit Länderspielen. Welche Schritte haben Sie beobachtet?

Loderer: Die Spielerinnen, die bereits ihr drittes und viertes Länderspiel absolviert haben, sind die Partien mit einer ganz anderen Souveränität angegangen und hatten am Anfang nicht die große Nervosität wie vor der Premiere in Dänemark. Es waren für uns am Spielfeldrand richtige Gänsehautmomente, als die Mädels voller Stolz unsere Hymne gesungen haben. Man merkt mit jedem zusätzlichen Tag in der Zusammenarbeit mit der Mannschaft, dass sie die Dinge, die wir fordern, immer besser umsetzen, weil unsere Spielidee und -prinzipien immer mehr fruchten.

DFB.de: Die letzten beiden Länderspiele waren unter das Motto "Keep it simple" gestellt. Gab es auch bei dieser Maßnahme ein Motto?

Loderer: "Keep it simple", also das Spiel einfach zu halten, steht für uns immer an oberster Stelle, weil wir das Spiel in diesem Altersbereich nicht als komplexes Konstrukt aufrollen wollen. In beiden Spielen haben wir uns offensiv wie defensiv wenige und simple To-Dos vorgenommen, an denen sich die Spielerinnen orientieren konnten.

DFB.de: Was haben Sie aus der Länderspielreise mitgenommen?

Loderer: Auch wenn wir eine Niederlage einfahren mussten, haben die Spielerinnen grundsätzlich einen großen Schritt dahingehend gemacht, wie sie Drucksituationen annehmen. Wir haben einen sehr guten Teamspirit, den man beispielweise auch im letzten Spiel gesehen hat. Als wir vor dem 0:1 nicht ganz clever verteidigt haben, sind die Spielerinnen nach dem Gegentreffer sofort aufeinander zugegangen und haben sich Mut zugesprochen. Das ist auch der Anspruch, den wir an die Spielerinnen haben: dass sie den Kopf vor allem auch in solchen Momenten oben behalten und das Trikot mit Stolz tragen. Wir wollen junge Persönlichkeiten haben, die einfach auch eine gewisse Stärke und Selbstbewusstsein ausstrahlen. Das haben die Mädels in beiden Spielen richtig gut umgesetzt.

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