Zum Inhalt springen

Boris Johnson über Corona-Mutationen »Hinweise, dass britische Corona-Variante tödlicher ist«

Die erstmals in England nachgewiesene Coronavirus-Mutante B.1.1.7 ist offenbar nicht nur ansteckender, sondern auch tödlicher als frühere Virusvarianten. Aber: Die Daten zeigen, dass die Impfstoffe auch gegen das neue Virus wirken.
Boris Johnson: Es gibt erste Hinweise, dass die britische Corona-Mutation gefährlicher ist

Boris Johnson: Es gibt erste Hinweise, dass die britische Corona-Mutation gefährlicher ist

Foto: Leon Neal / Getty Images

Die zuerst in England nachgewiesene Coronavirus-Mutante B.1.1.7 ist nach britischen Erkenntnissen offenbar nicht nur ansteckender, sondern auch tödlicher als frühere Virusvarianten. Das erklärte Premierminister Boris Johnson am Freitagabend in London. Studien deuten aber darauf hin, dass die bereits entwickelten Impfstoffe auch gegen die neue Virusvariante wirksam sind.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation wurde B.1.1.7 mittlerweile in rund 60 Ländern nachgewiesen, darunter auch in Deutschland. Nach Experteneinschätzung ist die Virusvariante bis zu 70 Prozent ansteckender als das ursprüngliche neuartige Coronavirus.

Die Verbreitung der Mutante ist ein Grund dafür, dass in Deutschland und anderen Ländern die Corona-Restriktionen zuletzt wieder verschärft wurden. Überdies ist in Südafrika eine ebenfalls deutlich ansteckendere Coronavirus-Mutante aufgetreten, die mittlerweile in mehr als 20 Ländern nachgewiesen wurde.

(Behalten Sie den Überblick: Jeden Werktag gegen 17 Uhr beantworten SPIEGEL-Autoren die wichtigsten Fragen des Tages im Newsletter »Die Lage am Abend« – hintergründig, kompakt, kostenlos. Hier bestellen Sie Ihr News-Briefing als Mail.)

Um das Auftreten dieser und anderer potenziell gefährlicherer Virus-Varianten frühzeitig zu erkennen, sollen in Deutschland nun mehr Proben von positiv getesteten Menschen sequenziert werden. Durch die Aufschlüsselung des Virus-Erbguts können Mutationen frühzeitig erkannt werden. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte dazu am Montag eine Verordnung unterzeichnet.

Die Coronavirus-Mutante B.1.1.7 war Ende vergangenen Jahres in der südostenglischen Grafschaft Kent aufgetaucht und hatte sich mit rasender Geschwindigkeit in London und Teilen des Landes ausgebreitet. Großbritannien gehört zu den am schwersten von der Corona-Pandemie betroffenen Ländern der Welt. Mehr als 96.000 Infizierte starben dort bereits.

bmo/dpa