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Nächste Ausstiegsklausel: Winterwechsel bei Marvin Ducksch kein Thema, aber im Sommer muss Werder Bremen warten

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Artistisch im Angriff: Marvin Ducksch ist offensiv in dieser Saison der wichtigste Spieler für den SV Werder Bremen. Allerdings gibt es auch in seinem neuen Vertrag eine Ausstiegsklausel.
Artistisch im Angriff: Marvin Ducksch ist offensiv in dieser Saison der wichtigste Spieler für den SV Werder Bremen. Allerdings gibt es auch in seinem neuen Vertrag eine Ausstiegsklausel. © gumzmedia

Marvin Ducksch ist der wichtigste Spieler im Angriff von Werder Bremen. Allerdings hat der Stürmer auch in seinem neuen Vertrag eine Ausstiegsklausel. Wird ein Transfer bald wieder Thema?

Bremen – Im vergangenen Frühling wurden schon die Tage gezählt, wie lange die Ausstiegsklausel von Marvin Ducksch beim SV Werder Bremen noch gilt. Das Szenario könnte sich in knapp einem halben Jahr wiederholen, denn auch in seinem neuen bis 2026 datierten Vertrag besitzt der Stürmer nach Informationen der DeichStube eine Option, mit der er im Sommer an Werder vorbei seine Zukunft bestimmen kann – für eine festgeschriebene Ablösesumme, die unter zehn Millionen Euro liegen soll. Und sein Verbleib ist alles andere als sicher. In einem Interview mit dem vereinseigenen Werder-TV macht er deutlich, dass er auch mit 29 Jahren noch ziemlich ambitioniert ist.

„Wir haben das Ziel Klassenerhalt, das ist keine Frage. Aber ich mag das nicht! Ich will um etwas mitspielen“, sagt Marvin Ducksch und erklärt dann ausführlich seine Erfolgsformel: „Ich glaube, dass wir die Qualität dafür in der Mannschaft haben. Man sagt immer, wir haben nur drei Punkte nach unten, aber man kann auch sagen, wir haben nur sechs nach oben gehabt.“ Wenn er damit die internationalen Plätze und die Abstiegszone meint, dann sind es eigentlich aktuell acht Zähler nach oben und sechs nach unten, aber es geht ihm offenbar mehr um Grundsätzliches. „Ich glaube, wenn man sich größere Ziele setzt, gerade wenn es nach oben geht, dann erreicht man die unteren Ziele sowieso. Deswegen blicke ich nach oben und will mit den Jungs angreifen!“

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Werder Bremens Marvin Ducksch hat seine Ziele erreicht - und reagiert nun demonstrativ gelassen auf Kritik

Das mit den Zielen ist bei Ducksch nicht einfach nur so dahergesagt, er hat damit gute Erfahrungen gemacht. Im Sommer begründete er seinen Verbleib an der Weser auch damit, dass er von einer Teilnahme an der EM 2024 in Deutschland träume. Dafür erntete der Angreifer des SV Werder Bremen ungläubiges Kopfschütteln. Einen Marvin Ducksch in der Nationalmannschaft konnten sich sehr viele nicht vorstellen. Im November berief ihn dann der neue Bundestrainer Julian Nagelsmann tatsächlich zu den Elitekickern des Landes, und Ducksch feierte seine Premiere in der Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Sein Plan war voll aufgegangen.

„Ich habe mir einige Ziele gesetzt, die ich auch erreicht habe“, stellt Ducksch zufrieden fest und betont: „Ich habe in den letzten Jahren und speziell hier bei Werder noch einmal viel investiert und viel an mir gearbeitet.“ Das gilt vor allem für sein Defensivverhalten. In der 2. Liga konnte er sich gemeinsam mit seinem Sturmpartner Niclas Füllkrug fast ausschließlich aufs Toreschießen konzentrieren, denn Werder Bremen war der Konkurrenz nach leichten Anlaufschwierigkeiten als Absteiger durchaus überlegen. Eine Etage höher wurde es schwieriger – und Ducksch nach seinen vergeblichen Anläufen im Fußball-Oberhaus in Dortmund, Paderborn und Düsseldorf erneut von nicht wenigen die Bundesliga-Tauglichkeit abgesprochen. „Ich habe mir nie das Gefühl gegeben, dass ich jemandem etwas beweisen muss. Ich weiß, was ich kann. Ich weiß, wozu ich in der Lage bin“, sagt Marvin Ducksch dazu und will damit eine gewisse Gelassenheit demonstrieren. Doch wie sehr ihn dieses Thema beschäftigt, wird bei einer weiteren Frage nach möglichen Selbstzweifeln deutlich. „Kritik an meiner Person gibt es immer. Zum Glück konnten wir jetzt nach einer Standardsituation mal ein Tor erzielen. Da hagelt es ja wöchentlich Kritik, dass ich die Standards nicht schießen soll. Deswegen hat es mich in dem Spiel besonders gefreut“, erinnert der gebürtige Dortmunder an den 2:0-Sieg gegen Augsburg, den er mit seiner Ecke zum 1:0-Treffer von Niklas Stark eingeleitet hatte.

Werder Bremen-Transfer von Marvin Ducksch? Wechsel im Winter kein Thema - Im Sommer gilt eine Ausstiegsklausel

Ein Marvin Ducksch wird trotz seiner regelmäßigen Tore und Assists aber nicht nur von außen gerne mal kritisch beäugt. Auch intern kam und kommt es oft nicht gut an, dass der Angreifer Zweikämpfen gerne aus dem Weg und eher seltener zum Kopfball geht. Auch deswegen waren die Verantwortlichen im vergangenen Frühjahr in der Personalie Ducksch ziemlich entspannt und versuchten nicht, dem Stürmer mit einem Mega-Angebot für eine Vertragsverlängerung die Ausstiegsklausel mit einer festgeschriebenen Ablösesumme von 7,5 Millionen Euro abzukaufen. Erst nach Ablauf dieser Option Mitte Juni wurde intensiver verhandelt und letztlich eine Lösung gefunden – mit der Ausweitung des Kontrakts bis 2026 zu passablen Konditionen, allerdings erneut mit einer Ausstiegsklausel. Da konnte sich die Ducksch-Seite wie schon bei dessen Wechsel von Hannover 96 zum SV Werder Bremen im Sommer 2021 durchsetzen. Wie lang diese Option im Sommer gilt, ist nicht bekannt. Mitte Juni macht allerdings eher weniger Sinn, weil dann die EM beginnt – und das ist nun einmal eine riesige Bühne für alle Profis.

Fest steht hingegen: Ein Winter-Wechsel des laut „transfermarkt.de“ aktuell wertvollsten Werder-Profis (neun Millionen Euro) ist praktisch ausgeschlossen. Zum einen gilt dann nicht die Klausel, zum anderen will Marvin Ducksch durch einen Transfer seine EM-Chance nicht gefährden. Bei Werder Bremen ist der Stürmer schließlich gesetzt. Diesen Status hat er sich als treffsicherster deutscher Angreifer im Jahr 2023 allerdings auch verdient. (kni)

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