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Kostenlose Schnelltests doch nicht zum 1. März

Karl Lauterbach: „Schnelltests sind unsere letzte Patrone“

Die Hoffnung auf Öffnungen stützten sich zuletzt vermehrt auf Schnelltests – doch das angekündigte Spahn-Programm wird verschoben. Es soll nun erst beim nächsten Corona-Gipfel besprochen werden. SPD-Gesundheitsminister Karl Lauterbach mahnte eine sorgfältige Verteilung der Tests an. „Vor der Impfung sind die Schnelltests unsere letzte Patrone. Die muss ganz genau eingesetzt werden. Dann muss der Schuss vorbereitet werden“, sagte Lauterbach im RTL-Interview.

Die jetzige Öffnung der Kitas und Schulen sieht Lauterbach eher kritisch. „Es ist ein Spiel mit dem Feuer.“ Er hätte abgewartet, bis die Schnelltests vor Ort sind, so Lauterbach weiter. „Wir haben sonst sehr viele Ausbrüche in den Schulen zu befürchten“.

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Wegen Schnelltest-Versprechen: Es hagelt Kritik an Jens Spahn

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte zuletzt, auch im RTL-Interview, immer wieder angekündigt, dass ab 1. März das Angebot für alle Bürger kommen solle, sich kostenlos von geschultem Personal mit Antigen-Schnelltests testen zu lassen - etwa in Testzentren, Praxen oder Apotheken. Darüber soll nun aber erst bei den Bund-Länder-Beratungen am 3. März gesprochen werden, erklärte Regierungssprecher Steffen Seibert nach einer Sitzung des Corona-Kabinetts.

Für die Verzögerung hagelt es nun Kritik: Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller kritisiert: „Es ist zum wiederholten Mal so, dass vonseiten des Bundesgesundheitsministers Dinge angekündigt wurden, die dann so oder zumindest so schnell nicht kommen", sagt der SPD-Politiker im ZDF. Man müsse dies nun mit anderen Schutzmaßnahmen auffangen. Das könne bedeuten, dass die nächsten Klassen nicht so schnell in die Schule zurückkehren können wie erhofft.

Ifo-Präsident Clemens Fuest kritisiert, dass in Deutschland weiterhin eine richtige Teststrategie fehlt. „Das ist ein gewaltiges Versäumnis." Eine Vielzahl zusätzlicher Tests könne Öffnungen der Wirtschaft möglich machen. Ein Stufenplan für Öffnungen, der an eine bestimmte Inzidenz geknüpft werde, bringe dagegen nichts. „Das führt in den nächsten Lockdown."

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