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Spinnentiere Weberknecht

Weberknecht
Weberknecht
© Seringa / photocase
Auf den ersten Blick sieht der Weberknecht zwar aus wie eine Spinne, doch er unterscheidet sich in einigen Merkmalen von ihr. Lest hier alles über den Weberknecht im Tierlexikon

Allgemeines über den Weberknecht

Die Weberknechte bilden eine eigene Spinnentierordnung neben Webspinnen, Milben und Skorpionen. Weltweit gibt es etwa viertausend verschiedene Arten, in Mitteleuropa sind circa 110 Weberknecht-Arten beheimatet.

Der Weberknecht (Opiliones), auch Schuster oder Schneider genannt, ist in Deutschland ein Bekannter aus dem Garten, der Garage oder dem Keller. Laut dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) gibt es in Deutschland etwa 40 verschiedene Arten der Weberknechte.

Weltweit sind sogar 4.000 Arten erfasst, die bis zu 22 Millimeter groß werden können. Die kleinsten Weberknechte werden jedoch gerade einmal 2 Millimeter groß. Weberknechte besitzen einen runden, kleinen Körper und sehr lange, dünne Beine.

Vor diesen befinden sich die sogenannten Kiefertaster, auch Pedipalpen genannt. Bei den Pedipalpen handelt es sich um winzige Mundwerkzeuge, welche die Weberknechte hauptsächlich zum Tasten und zum Fangen ihrer Beute nutzen.

Obwohl sie oft irrtümlich für Spinnen gehalten gehalten werden, gehören die Weberknechte lediglich zur Klasse der Spinnentiere und darin zur Ordnung der Weberknechte. Intern werden die Weberknechte noch einmal in die drei Unterordnungen Cyphophthalmi, Palpatores und Laniatores aufgeteilt.

Spinne oder Weberknecht? Die Unterschiede:

Im Gegensatz zu den Spinnen besitzt der Weberknechte nicht einen Vorder- und einen Hinterkörper, sondern beide Körperteile sind zusammen gewachsen. Zudem verfügt der Weberknecht auch nicht über Spinndrüsen, mit denen sich Fäden und Netze herstellen lassen, da ihm die Spinnwarzen fehlen.

Stattdessen haben Weberknechte Stinkdrüsen, die bei einem Angriff ein übel riechendes Sekret absondern, das Fressfeine lähmen oder sogar tödlich wirken kann.

Weitere Besonderheiten

Da Weberknechte sich keine Netze spinnen können, sind sie bestens zu Fuß unterwegs. Ihre sehr langen und extrem beweglichen acht Beine können die Spinnentiere wie ein Lasso um Grashalme oder Zweige schlingen, wodurch sie sich sehr schnell von Pflanze zu Pflanze fortbewegen können.

Zudem sind die Beine des Weberknechts mit Sollbruchstellen versehen: In äußerster Gefahr kann der Weberknecht nämlich ein Bein abwerfen, das noch weiterzuckt und den Jäger ablenkt, während der Weberknecht flüchtet.

Weberknechte verfügen zudem über kleine Kieferklauen (Cheliceren), die jedoch zu schwach sind, um die menschliche Haut zu verletzten. Stattdessen dienen die Kieferklauen (Cheliceren) meist der Nahrungsaufnahme.

Die Zitterspinne: Achtung, Verwechselungsgefahr!

Nicht selten wird der Weberknecht auch mit der Zitterspinne verwechselt. Beide Tiere sind sehr zierlich, haben acht Beine und zudem häufig irrtümlich für Schädlinge gehalten. Tatsächlich aber sind die Tiere sind Haushaltshelfer. Im Gegensatz zum Weberknecht, kann die Zitterspinne - wie ihr Name bereits vermuten lässt - Netze spinnen. Darin fängt die Spinne Mücken und wirkliche Schädlinge.

Verbreitung und Lebensraum

Weberknechte sind weltweit verbreitet. Die Spinnentiere leben auf Sträuchern, Wiesen und Bäumen, aber auch im Boden oder Felsspalten. Manche Arten halten sich auch gerne auf Hausmauern oer in menschlichen Behausungen auf.

Nahrung: Was fressen Weberknechte?

Meistens begeben sich Weberknechte in der Nacht auf Nahrungssuche. Dann erbeuten die Allesfresser auf Mauern, zwischen Felsritzen und am Boden ihre Nahrung. Dazu gehören kleine Gliederfüßer, totes Kleingetier und pflanzliche Materialien.

Fortpflanzung und Nachwuchs

Nachdem ein Männchen ein Weibchen befruchtet hat, legt das Weibchen die Eier in winzige Spalten oder Löcher am Boden ab. In der Regel kümmern sich die Weibchen nach der Eiablage nicht weiter um ihre Nachkommen. Nur bei einigen südamerikanischen Arten wurde beobachtet, wie ein Männchen das Nest baut und die Eier der Jungtiere bewacht.

Kurz-Steckbrief: Der Weberknecht

  • Name: Weberknecht
  • Weitere Namen: Schneider, Schuster, Kanker
  • Lateinischer Name: Opiliones
  • Klasse: Spinnentiere
  • Ordnung: Weberknechte
  • Größe: 5 - 20 Millimeter
  • Lebenserwartung: 1 Jahr
  • Nahrung: Insekten
  • Verbreitung: weltweit
  • Lebensraum: Heiden, Moore, Wald, Wiese
  • natürliche Feinde: insektenfressende Vögel
  • Paarungszeit: ortsabhängig

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