Impfdruck und Rechtfertigungszwang: So mobbt der Staat die Schüler

Eine Schülerin sitzt mit ihrer Maske im Schulunterricht

Eine Schülerin sitzt mit ihrer Maske im Schulunterricht

Foto: Guido Kirchner/dpa
Von: Lydia Rosenfelder

Kinder und Jugendliche haben in der Pandemie am meisten gelitten. Und jetzt bekommen sie auch noch den härtesten Impfdruck zu spüren.

Denn: Immer mehr Landesregierungen schicken Impfteams an die Schulen. In Schleswig-Holstein werden Kinder ab 12 Jahren in der Schule geimpft. Mecklenburg-Vorpommern impft erst ab 16 in den Schulen, die Jüngeren werden aber schon nach ihrer Impfbereitschaft befragt. Auch Hamburg plant Impfungen in Schulen.

Obwohl Experten warnen: So erzeugt man Gruppendruck!

► Udo Beckmann (69), Chef des Verbandes Bildung und Erziehung, zu BILD: „Schüler werden sortiert in solche, die geimpft werden dürfen, und solche, die es nicht dürfen.“ Beckmanns Forderung: „Gerade bei Kindern müssen wir die Freiwilligkeit besonders hochhalten.“ Es sei außerdem fraglich, ob das ärztliche Beratungsgespräch mit den Erziehungsberechtigten gewährleistet werden könne.

Problematisch sind auch die Folgen für die Schüler, die mit der Impfung lieber noch warten wollen.

► Jakob Maske (50), Sprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte: „Schwierig wird es, wenn beim Testen ein Unterschied gemacht wird zwischen geimpften und ungeimpften Schülern. So werden Kinder stigmatisiert.“

Die verantwortlichen Politiker müssten „klipp und klar sagen, dass Schulen offen bleiben, egal wie der Impfstatus der Kinder ist. Das tun sie aber nicht. So erzeugen sie Impfdruck.“

Ungeimpfte Kinder müssten sich vor ihren Mitschülern rechtfertigen.

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