Justiz in Russland :
„Ich hätte nie gedacht, dass ich bei meiner Beerdigung dabei sein würde“

Von Friedrich Schmidt, Moskau
Lesezeit: 4 Min.
Moskau: Der Journalist Iwan Golunow vor Gericht
Der Journalist Iwan Golunow wurde den Mächtigen gefährlich. Nun steht er vor Gericht – angeblich wegen Drogenhandels. Selbst für russische Verhältnisse ist der Fall schockierend.

Eine solche Welle der Solidarität hat Russland lange nicht erlebt. Sie gilt Iwan Golunow, einem 36 Jahre alten Investigativjournalisten des Nachrichtenportals Meduza. Für die Ermittler, die Golunow am Donnerstagnachmittag in Moskau festnahmen, ist es ein ganz normaler Fall von Rauschgifthandel in großem Umfang. Für eine wachsende Öffentlichkeit und viele Russen, die seit Freitag in Moskau und anderen Städten für Golunow demonstrierten, geht es darum, einen Journalisten mit einem fabrizierten Verfahren mundtot zu machen. Und zwar auf brutale Weise, wie um ein Zeichen der Allmacht zu setzen.

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