Zirruswolken bestehen aus feinen Eisteilchen. Sie bilden sich in fünf bis 17 Kilomtern Höhe. Generell wirken diese Wolken, da sie sehr dünn sind, erwärmend für die Erde. Sie nehmen vom Boden reflektierte Strahlung auf und strahlen sie wieder zurück. Wie stark dieser Effekt wirkt, hängt allerdings auch von der Teilchengröße und Kristallform der Eisteilchen ab.
Durch Eiskeime, die während der Wolkenbildung „eingesät“ würden, könnten Experten dafür sorgen, dass sich größere und dafür weniger Eiskristalle bilden. Diese fallen schneller zu Boden und die Wolke löst sich früher auf. Nur wenige Kilogramm Material, das mithilfe von Verkehrsflugzeugen an den richtigen Ort gebracht werden würde, wären für diese Methode ausreichend. Die Eiskeime könnten durch Verkehrsflugzeuge an die geeigneten Orte gebracht werden. Die Materialmengen liegen dabei im Bereich von einigen Kilogramm pro Flug. Bedenklich sei allerdings das Potenzial dieser Veränderungen, große Wirkungen auf das regionale Klima und des Wasserkreislaufes zu erzeugen, heißt es in der Studie. Es könnten also nicht vorhersehbare meteorologische Nebenwirkungen auftreten.
Roboterschiffe sollen Meerwasser versprühen
Insgesamt etwa 23 Kubikmeter Seewasser pro Sekunde sollen große Flotten von Schiffen in die Atmosphäre sprühen, so eine weitere Idee für das Climate-Engineering. Diese Aerosole sollen als Kondensationskeime dienen, an denen sich Wolkentröpfchen anlagern. Das würde bedeuten, dass sich in den Wolken mehr und kleinere Tröpfchen bilden. Damit erhöht sich die Rückstrahlung der kurzwelligen Strahlung ins All. Technologien zur Erzeugung des Salzwasseraerosols müssen allerdings noch entwickelt werden, schreiben die Autoren der BMBF-Studie. Die am besten geeigneten Regionen wären die südlichen Gebiete der Ozeane, vor allem vor den Küsten von Peru und Namibia.
4. Dächer und Pflanzen als Reflektoren
Aber nicht nur im Himmel kann die Strahlung gut reflektiert werden. Auf der Erde könnten weiße Dächer oder eine stärker reflektierende Vegetation einen ähnlichen Effekt erzielen. Allerdings müsse auch hier sehr vorsichtig vorgegangen werden, so die Experten. Wenn etwa ein Wald in eine stärker reflektierende Grasfläche umgewandelt wird, geht gleichzeitig der Effekt des Waldes als Kohlenstoffsenke verloren.